Abspielen der Inernationale am 01.Mai

Jusos weisen Forderung der JU zum Unterlassen des Abspielens der Internationale durch die Rathausglocken am 1.Mai zurück Pressemitteilungen

Die Jusos Karlsruhe weisen das Anliegen der Jungen Union (s S.1. BNN vom 07.05.), das Abspielen der Internationale durch die Rathausglocken am 1. Mai zu unterbinden, scharf zurück.
Juso-Vorsitzender Christoph Frohneberg dazu: ”Wer die Internationale als Hymne des SED-Regimes verunglimpft, hat erstaunlich wenig Ahnung vom internationalen und europäischen Kulturgut und der Geschichte. Das Lied ist deutlich älter als die Unrechtsregime in der DDR und andernorts, die es für ihre Zwecke missbraucht haben. Auch macht diese Instrumentalisierung es noch lange nicht automatisch zu einer Unrechtshymne. Daher begrüßen wir Jusos die Absicht des Rathauses an dieser Tradition festzuhalten ausdrücklich.“

„Es ist schlichtweg verfehlt und unverantwortlich so zu tun, als ob die Akzeptanz der DDR unter Jugendlichen maßgeblich durch das Abspielen der Internationalen befördert werde. Scheinbar ignoriert die Junge Union dabei auch, dass kurz vor dem Fall der Mauer die Demonstranten 1989 in Leipzig und andernorts die Internationale sangen - sicher nicht um ihre Verbundenheit mit dem Regime zu bekunden sondern um Missstände und Unrecht anzuprangern,“ so Frohneberg weiter.

Die Internationale ist eines der weltweit am meisten verbreitete Lieder der Arbeiterbewegung, übersetzt in mehr als 85 Sprachen. Der ursprünglich französische Text wurde von Eugène Pottier 1871 nach der Pariser Kommune gedichtet. 1910 entstand durch Emil Luckhardt der deutsche Text.

„Anstatt sich ausgerechnet am 01.Mai durch Unwissenheit und Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte der Arbeiterbewegung hervorzutun, sollte die JU sich lieber für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzten und beispielsweise die ideologische Blockade des Mindestlohns durch die CDU anprangern,“ so Frohneberg abschließend.