Diamorphinabgabe

Stellungnahme zur gesetzlichen Regelung der Diamorphinabgabe

Die Jusos Karlsruhe freuen sich über das gestrige Votum des Bundestages über die Diamorphin -Abgabe an Heroinschwerstabhängige. Eine Mehrheit von 349 Stimmen beschloss den SPD-initiierten Antrag gegen die Stimmen der CDU/CSU.
Die Juso-Spitzenkandidatin für den Gemeinderat Yvette Melchien dazu: ”Endlich hat sich die Vernunft durchgesetzt. Der letzte Donnerstag war ein guter Tag für Karlsruhe: wir können nun vom Modellversuch zur Regelversorgung Schwerstabhängiger mit Diamorphin übergehen. Die Studien während der Projektzeit haben gezeigt, dass mit Diamorphin im Gegensatz zu Methadon wesentlich mehr Abhängigen die Rückkehr in ein halbwegs normales Leben ermöglicht werden kann. Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt, und das gilt genau so für den kranken Menschen.”
Die gesetzliche Regelung ist ein Erfolg für alle Beteiligten. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Trägerin der Heroinambulanz, ist besonders glücklich über die Entscheidung. AWOVorsitzende und SPD-Stadträtin Angela Geiger und Noch-Nicht-Stadträtin Yvette Melchien sind sich einig, dass die soziale Betreuung neben der medizinischen Versorgung zentral für die Behandlung des Abhängigen ist. Angela Geiger: “Bei der sozialen Begleitung dürfen keine Abstriche gemacht werden.”
Es ist aber auch das Ergebnis langes politisches Engagements. Yvette Melchien: “SPDPolitiker, wie der Sozialbürgermeister Harald Denecken und der Bundestagsabgeordnete Johannes Jung haben sich nachhaltig für die Diamorphinabgabe eingesetzt.“ “Die Regelversorgung mit Diamorphin in Karlsruhe wäre vor allem aber undenkbar ohne den großen persönlichen Einsatz des ehemaligen SPD-Bürgermeisters Norbert Vöhringer in der
Vergangenheit,” so Angela Geiger.
“Für die Jusos Karlsruhe wird damit klar, dass mit der Union eine fortschrittliche Politik nur sehr bedingt zu machen ist,” so Yvette Melchien. Die Juso-Spitzenkandidatin weiter: “Gerade diese Abstimmung über die Diamorphinabgabe macht deutlich, dass wir nach der Bundestagswahl am 27. September andere Mehrheiten brauchen werden um eine fortschrittliche, zukunftsfähige, soziale und am Wohle der Menschen orientierte Politik durchsetzen zu können.
Diese Woche hat gezeigt, dass sich Fortschritt nur bedingt aufhalten lässt und Populismus à la Union (“Staat als Dealer”) keine Mehrheit findet, in Karlsruhe nicht und auch in Berlin nicht.”