Unsere Zukunft nicht verarmen lassen

Jusos Karlsruhe fordern Unterstützung der Gemeinden in kommunalen Bildungsfragen ähnlich dem Modell der Städtebauförderung

Wir Jusos Karlsruhe sehen die anhaltende Kinderarmut in unserer Stadt mit größter Besorgnis und wollen Eltern und Bürger mit einbeziehen.

In Karlsruhe, der Stadt, die bereits 1998 den ersten Kinderarmutsbericht deutschlandweit vorgelegt hat, gab es 2009 über 5700 Kinder die auf soziale Unterstützungsleistungen angewiesen waren. Und die Zahl derer ist in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen. "Dies ist eine bedrohliche Entwicklung, auch wenn wir in Karlsruhe in den letzten Jahren kleinere Erfolge verbuchen konnten", berichtet Sozialdezernent Martin Lenz (SPD), " so ist es gelungen praktisch alle Kinder aus der Obdachlosigkeit zu retten. Außerdem wurde durch die Einführung des Kinderpasses 2005 ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Kinder geleistet." "Doch dies sollte erst der Anfang sein", ergänzt Juso-Kreisvorsitzende Anna Stoll, "Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen oder gar anfangen zu sparen. Wir Jusos fordern gezielte Förderungen und langfristige Unterstützung um den ewigen Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Eine Politik, die zulässt, dass gute Bildung vom Geldbeutel abhängig ist, ist der falsche Weg. Denn Bildung ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg, nur wer versteht kann auch verändern. Die Zusammenarbeit der einzelnen Institutionen von der Kita bis zur Uni steht für uns dabei an erster Stelle. Dazu zählen u.a. Sprachförderprogramme bereits im Kindergarten und das mittelfristige Ziel des längeren gemeinsamen Lernens."

Stoll weiter: "Anstatt wie Frau von der Leyen sinnlos Geld für Chipkarten und bundesweite Lesegeräte aus dem Fenster werfen zu wollen, fordern wir Jusos eine gezielte Unterstützung der Kommunen durch den Bund ähnlich dem Modell der Städtebauförderung."

Lenz ergänzend: "Die Gemeinden sind im Gegensatz zum Bund viel näher an den Bürgern und können individuellere Lösungen entwickeln um den Problemen vor Ort gezielt entgegenzuwirken und der sozialen Verantwortung gerecht zu werden."