Sozialticket im Gemeinderat!

Gemeinderat entstellt Sozialticket!

Jusos Karlsruhe vermissen den grundlegenden Gedanken bei ihrem Antrag

Während der Antrag auf die Einführung eines Sozialtickets der Karlsruher Jusos zwar formal die erste Hürde gemeistert hat, wurde bei der gestrigen Debatte im Gemeinderat deutlich, dass der grundsätzliche Gedanke des Antrags verloren gegangen ist.
„Wir haben ein Sozialticket im VBK-Bereich gewollt, dass mit einer 2-Waben Monatskarte im Stadtbereich Karlsruhe vergleichbar ist!“, so David Gruia, Pressesprecher der Jusos Karlsruhe, „Wir wollen keine halbherzige Fahrkarte mit eingeschränkten Fahrtzeiten und auch keine Neuauflage des Karlsruher Passes, bei dem die begrenzte Zahl der Fahrten nicht ausreichend wäre!“.
Das Sozialticket muss für alle bedürftigen Schichten zur Verfügung gestellt werden! Während die Senioren heutzutage schon auf „die Karte ab 60“ zurückgreifen können, die für 30,50€ eine gesamte Netzfahrkarte darstellt, fehlt eine gerechte Lösung für alle finanziell Benachteiligten. „Das Sozialticket stellt eine echte Bereicherung für den KVV und für Karlsruhe dar, es wird Zeit, dass die Verantwortlichen im Stadtrat und KVV dies erkennen.“, so Kreisvorstandsmitglied Bodo Gelfert.
Das Sozialticket muss für die in den Sozialbezügen festgelegte Zahlung von rund 20 € für Transport und Verkehr zu erwerben sein! Dies gebietet sowohl das Grundrecht auf Bewegungsfreiheit als auch das Gebot der kundenorientierten Preispolitik.
Bisherige Anfragen an den KVV, ein entsprechendes Angebot einzurichten, wurden abgelehnt.
„Wir dürfen das Sozialticket nicht vom KVV blockieren lassen! Die Stadt hat sich für ein sozial gerechtes Leben in Karlsruhe einzusetzen! Hierzu gehört definitiv die Möglichkeit, sich frei in der Stadt bewegen zu können!“, so David Gruia.
Die ersten Finanzierungsbedenken, die auf den Vergleich mit dem Sozialticket in Dortmund zurückzuführen sind, wirken wie ein lobbyistisches Versteckspiel der christdemokratischen Fraktion im Gemeinderat. „Dass dieser Vergleich unpassend ist, wird schon alleine dadurch deutlich, dass sich die gesellschaftliche Zusammensetzung von Dortmund keineswegs mit der Karlsruhes deckt.“, so Rana Büyükyilmaz, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Karlsruhe.
Die Milchmädchenrechnung, dass jedes Sozialticket die Stadt Karlsruhe Geld kostet, da sie den Ausgleich zu einem regulären Ticket zahlen müsste, kann unter dem Aspekt vernachlässigt werden, dass der VBK zu 100% in städtischem Eigentum ist. Vielmehr betrifft das Sozialticket eine Käuferschicht, die auf Preissenkungen definitiv mit verstärkter Nachfrage reagieren wird.
Dies würde unterm Strich zu sicheren Mehreinnahmen im VBK führen!
Deshalb bleiben unsere Forderungen nach einem uneingeschränkten, gerechten und preislich angemessenen Sozialticket, für ein sozial(er)es Karlsruhe!

Karlsruhe, den 22.10.2008